Danke für Ihr Engagement und die Unterstützung

Liebe Eltern und Erziehungsberechtigten,

hinter uns allen liegt eine turbulente Woche. Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland, aber auch in Schleswig-Holstein, hat sich so dramatisch entwickelt, dass wir schnell handeln mussten und auch unsere Schulen nicht von den Einschränkungen ausnehmen konnten.

Wir sind uns bewusst, dass diese kurzfristige Umstellung Sie als Familien vor große Herausforderungen gestellt hat. Daher möchte ich mich heute persönlich bei Ihnen für Ihr Engagement und Ihre großartige Unterstützung bedanken. Bereits am Montag und Dienstag sind Schülerinnen und Schüler der Klassen 1-7 — dort wo es möglich war — freiwillig zu Hause geblieben. Das zeigt: das Verantwortungsbewusstsein der Eltern in Schleswig-Holstein ist hoch, wir ziehen gemeinsam an einem Strang.

Tatsächlich haben wir auch keine andere Wahl, wenn wir es schaffen wollen, die Infektionszahlen drastisch zu senken. Das ist die Voraussetzung dafür, um die Schulen im Januar so schnell wie möglich wieder zu öffnen.

Denn bei allen Möglichkeiten, die das digitale Lernen bietet: Kinder und Jugendliche brauchen den persönlichen Kontakt zur Lehrkraft und zu Gleichaltrigen. Sie brauchen das soziale Miteinander. Sie brauchen den Präsenzunterricht.

Deshalb haben wir auch im Dezember daran festgehalten, unseren Schülerinnen und Schülern so lange wie möglich Präsenzunterricht zu erteilen. Die Schulleitungen und Lehrkräfte haben dafür unter erschwerten Bedingungen hervorragende Arbeit geleistet. Auch Sie als Eltern haben alle notwendigen Maßnahmen verantwortungsbewusst mitgetragen. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar.

Die voraussichtliche Zulassung eines Corona-Impfstoffs in der nächsten Woche erlaubt uns einen zuversichtlichen Blick in das nächste Jahr. Allerdings stehen uns noch sehr harte Wintermonate bevor. Unsere Schulen sind auf diese Zeit gut vorbereitet. Die digitale Ausstattung verbessert sich stetig, das Lernen auf Distanz wird für alle Beteiligten selbstverständlicher.

Bereits jetzt erarbeiten wir Szenarien dafür, wie es nach den Winterferien weitergehen wird. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aufgrund des dynamischen Infektionsgeschehens aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verlässlich sagen können, in welcher Form der Unterricht ab dem 11. Januar 2021 konkret stattfinden wird.

Und noch eine Bitte habe ich an Sie. Die Pandemie stellt uns alle immer wieder vor große Herausforderungen. Konzepte, die hervorragend entwickelt wurden, leiden in der praktischen Umsetzung manchmal noch an der ein oder anderen Kinderkrankheit. Wir nutzen die Tage vor und nach den Weihnachtsferien bewusst, um diese zu finden und zu beheben. Dabei ist unser aller Geduld gefragt. Die Lehrkräfte nehmen Rücksicht auf die besondere Situation der Schülerinnen und Schüler in der Pandemie, hören zu, unterstützen und helfen. Genau wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ministeriums und der Schulämter müssen viele von ihnen, genauso wie alle berufstätigen Eltern neben der besonderen beruflichen Herausforderung auch im Privaten eine hohe Belastung tragen.

Beim allem Verständnis für die hohen Erwartungen, die Sie an unser Bildungssystem haben, bleibt das respektvolle Miteinander der Menschen in dieser Zeit besonders wichtig.

Ich bin zuversichtlich, dass wir dieses Virus auch mit Geduld bekämpfen. Es wird die Zeit kommen, in der wieder all das stattfinden kann, was Schule so wertvoll macht: Klassenfahrten, Schulfeste, Schüleraustausch und einfach nur das ungezwungen Miteinander.

Ich freue mich auf diese Zeit und bis dahin wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie besinnliche Weihnachtstage und trotz aller Beschränkungen einen hoffnungsfrohen Start in das neue Jahr.

Herzliche Grüße

Karin Prin
Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur
des Landes Schleswig-Holstein